Frühlingskind




Weiße Glöckchen läuten leise
viele zarte Melodeien,
Vögel singen ihre Weise,
Schmetterlinge sich befreien,

aus dem nährenden Kokon,
der so lange Schutz gegeben.
Was im Winter flog davon,
zeigt nun emsig frohes Leben.

Sonnenfäden, pur aus Gold,
schweben leuchtend durch die Lüfte
und ein Kind, so lieblich hold,
eingehüllt in süße Düfte,

zieht hell lachend durch das Land,
Blumen streut`s in Wies und Feld,
reicht den Menschen froh die Hand,
Frühling hat sich eingestellt.

Wird von grüner Flur gegrüßt,
getränkt von klarer Quell und  Tau
und von der Sonne zart geküsst,
zart umstrahlt von Himmels Blau.

Lasst uns still vor ihm verneigen,
danken, dass es Wärme bringt
und aus vollem Herzen  zeigen,
wie das Lied der Schöpfung klingt.

1983


Gebet



Herr, für alle deine Kinder 
hast du immer guten Rat, 
hilf uns, Böses zu verhindern, 
hüte uns vor schlechter Tat.  


1965


Wenn sich der Tag zur Ruhe legt


Wenn sich der Tag zur Ruhe legt,
das helle Licht dem Dunkel weicht,
wenn sanftes Mondlicht mich erreicht,
der Frieden ganz mein Sein bewegt.

Bei meiner Bank auf meinem See,
der golden schimmernd vor mir liegt,
ein Schwan sich noch im Wasser wiegt,
Gefieder, leuchtend weiß wie Schnee.

Und perlend sprühen kleine Tropfen,
sich schüttelnd er den Teich verlässt,
den bunten Specht vor seinem Nest
hör lange ich noch emsig klopfen.

Ich lasse Sehnsucht in mein Sinnen,
lausch in den Wald und mich hinein,
bleib träumend gern nur hier allein
und fühl des wahren Lebens Stimmen.

Dann sehe ich dem Mond froh zu,
wie stetig er die Bahnen zieht,
und jede Sorge mich dann flieht,
so find ich mich und komm zur Ruh.


FvB