Vergänglichkeit





Wie war unser Auge trunken vor Farbe,
als des Frühjahrs Blühen wieder begann.
Nun schneien schon die ersten Blüten
von Blumen und Bäumen herab

Doch die Erinnerung
an das Kommen und Werden
tragen wir länger im Herzen,
als das welke Vergehen.

Leben ruht in der warmen Hand
von Mutter Erde, die uns beschenkt,
doch auch wieder nimmt,
damit wir verstehen.


floravonbistram 2010



Gestern - Heute - Morgen



Vergangenheit tropft in das Heute,
doch zwischen Stacheln und Dornen
blüht immer wieder eine Rose.
Ich schaue nur noch sie an,
denn aus ihrem Erkennen
erblühen die Glücksmomente
Gestern - Heute -  Morgen.


Floravonbistram 2003



Trauert nicht, wenn ich gehen muss...


Ihr Lieben

Gebt mir Freude, wenn ich gehe
mit auf meinen letzten Weg
denn in dieser fühl ich Leben,
sie ist für mich fester Steg.

Spielt für mich die alten Lieder,
tanzt, wenn ich es nicht mehr kann.
Schaut mich durch die Wolkenbilder
immer wieder freudig an.

Hört mich in dem Blätterrauschen,
hier in unserm Buchenwald,
lächelt zu des Kuckucks Rufen
wenn es durch den Frühling schallt.

Seht den Mohn im Kornfeld leuchten,
hört der Lerche helles Lied.
Lebt bewusst das ganze Leben,
hadert nicht, was auch geschieht.

Springt durch Pfützen, schwimmt durch Wellen,
raschelt euch durch Herbstes Laub.
Auch wenn vieles sich mal ändert,
alles wird hier nicht zu Staub.

Eines kann euch keiner nehmen,
und zwar die Erinnerung.
Lasst sie tief im Herzen blühen,
leuchten in der Dämmerung.

Denkt an unsre Märchenstunden,
an die Freuden auch im Spiel,
an die stillen Kuschelrunden,
einfach lieben war mein Ziel.

Singt die alten Abendlieder ,
die ich immer für euch sang
auch für eure Kinder wieder.
Harmonie im Stimmenklang,

werde ich dann mitempfinden,
tief in euren Herzen drin,
seelenfest mit euch verbunden,
ganz egal, wo ich dann bin.

floravonbistram


Märchen leben



Ich war

der Schmetterling , das scheue Reh,
mal Elfe und auch holde Fee,
war Gemse auf dem hohen Berg,
als Nixe lebt‘ ich und als Zwerg,

erhob als Adler mich zum Flug,
war Wind, der Wünsche mit sich trug,
die Zauberin auf ihrem Schloss,
der Regen, der die Blumen goss.

Prinzessin auf der Erbse gar
und kämmte mir mein langes Haar,
als ich Rapunzels Namen trug.
Ich war das Kind mit Tränenkrug,

Als Einhorn lief im Schneegewand
ich durch das helle Märchenland,
die Zauberkleider trug ich all,
als Aschenputtel auf dem Ball.

Ich strickte Hemden, völlig stumm
und warf sie dann den Raben um,
ich spottete den Drosselbart,
das Leben strafte mich dann hart.

Ich war der Sand am großen Meer,
die Wellen trugen mich umher
als weiße Gischt. Dann war ich Stern.
Den Mann im Mond betört' ich gern.

Als Sonne, hoch am Himmelszelt,
gab Wärme ich der ganzen Welt.
Ich war der Nebel in der Nacht,
als Donner hab ich laut gekracht.

Ich lebte alles, was ich las,
sah durch die Leben, wie durch Glas.
Nichts ist mir jemals zu entfernt,
weil ich das Träumen nie verlernt.


floravonbistram1971